So beeinflusst Stress deine Verdauung

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Stell dir vor, du bereitest dein Lieblingsgericht zu. Jetzt richtest du es ansprechend auf deinem Teller an und der Duft steigt dir in die Nase. Es sieht wahnsinnig lecker aus und riecht fantastisch. Du nimmst dein Besteck und ....
Jetzt ist dir das Wasser im Mund zusammengelaufen, oder?

Das zeigt: Unsere Verdauung beginnt im Kopf. Vorstellungen, unsere Gedanken und Emotionen beeinflussen Reaktionen und Empfindungen in unserem Körper. Das geschieht den ganzen Tag - manchmal bewusst, meist unbewusst. Zum Beispiel löst der Gedanke an dein Lieblingsessen Speichelfluss aus.

Wenn wir mit den Gedanken nicht beim Essen, sondern ganz woanders sind, dann beeinträchtigt das unsere Verdauung. Stress verändert unsere Verdauung, indem er unsere Gedanken einnimmt und bestimmte Reaktionen in unserem Verdauungssystem beeinflusst.

Das macht Stress mit deinem Körper

Durch Stress wird das sympathische Nervensystem aktiviert, das deinen Körper auf Kämpfen oder Fliehen vorbereitet. Damit dein Körper diese Aktionen gut durchführen kann, schaltet der Stress das parasympathische Nervensystem auf Sparflamme und regelt wichtige Funktionen der Verdauung herunter. Dein Körper ist jetzt angespannt anstatt entspannt. Die Speicheldrüsen sind weniger aktiv und die Verdauungssäfte fließen weniger. 

Außerdem wird die Darmbewegung, die sogenannte Peristaltik, beeinträchtigt. Sie sorgt normalerweise dafür, dass durch regelmäßiges Verengen und Entspannen der Darmmuskulatur Nahrung durch den Darm transportiert wird. Wir benötigen diesen Transport nicht nur zur Nahrungsbeförderung, sondern auch für die funktionierende Ausscheidung von Schadstoffen und Abfallstoffen. 

 
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Folgen von Essen unter Stress

Wenn du gestresst bist, ist die Verdauung beeinträchtigt. Essen unter Stress kann die Entwicklung von Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall erhöhen. Auch die Entwicklung von “Leaky Gut”, einem durchlässigen Darm, kann begünstigt werden.

Während akute Stressphasen zu mehr Magensäure und Sodbrennen führen können, beeinträchtigt chronischer Stress häufig die Produktion von Magensäure. Wenn du nicht genügend Magensäure hast, kannst du möglicherweise nicht die gesamte Nahrung, insbesondere Proteine, vollständig verdauen. Die Magensäure hilft auch, uns vor krankmachenden Bakterien und Viren zu schützen. Die Magensäure ist also nicht nur für deine Verdauung, sondern für deine allgemeine Gesundheit wichtig.

Eine weitere äußerst wichtige Folge von Stress ist die Auswirkung auf unsere Darmbakterien. Die Forschung zeigt, dass Stress tatsächlich Veränderungen in der Zusammensetzung unserer Darmbakterien verursachen kann. Dies kann viele Auswirkungen haben, da unsere Darmbakterien eine wichtige Rolle bei der Verdauung, dem Immunsystem und sogar bei der Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin spielen, die die Stimmung beeinflussen. Negativer Ärger und Stress kann die Darmbakterien zum Beispiel so verändern, dass es vermehrt zu Blähungen und Durchfall kommt. 

 
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3 Dinge, die du für gute Verdauung tun kannst

Für eine gute Verdauung ist es wichtig, dass wir uns vor dem Essen entspannen. Dann kann der Körper die Nahrung optimal verwerten. Versuche diese Tipps umzusetzen:

1. Keine Ablenkung

Versuche dich bewusst auf dein Essen zu konzentrieren. Bitte leg dein Handy beim Essen weg. Konzentriere dich auf dein Essen und genieße es. Nimm bewusst wahr, wie dein Essen schmeckt. Es wird anfangs vielleicht etwas schwierig für dich sein, nicht schnell und ohne Multitasking zu essen, aber es lohnt sich. 

2. Nimm dir Zeit

Auch wenn du viel zu tun hast, wirst du sicherlich mindestens 15 Minuten Zeit finden, um in Ruhe zu essen. Kaue jeden Bissen mindestens 20 Mal. Lege deine Gabel zwischen den Bissen ab. Vielleicht sorgt das sogar dafür, dass du dein Essen jetzt mehr genießen kannst. 

3. Vor dem Essen so gut es geht entspannen 

Bevor du dich hungrig auf dein Essen stürzt, solltest du versuchen zu entspannen. Damit hilfst du deinem Körper seine Verdauungssäfte und Magensäure fließen zu lassen. Eine einfache Art, um vor dem Essen zu entspannen, ist die tiefe Bauchatmung. Du musst dafür nicht die Augen schließen. Atme vor dem Essen eine Minute lang ruhig und tief in den Bauch ein.

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