Bier oder Wein bei Heuschnupfen?
Draußen ist die Art von Wetter, die einen einfach nur glücklich macht. Ein weicher Frühlingswind streift dich. Es ist ein herrlicher Abend! Jetzt ein kühles Bier oder ein gutes Glas Wein…
Wenn da nicht deine Heuschnupfen-Allergie wäre. Du weißt, dass Alkoholgenuss nicht gesund ist. Völlig klar. Aber manchmal möchte man an so einem wunderbaren Abend einfach anstoßen. Das kann ich absolut nachvollziehen. Und wie war das noch? Rotwein hat Histamin und deswegen sollte man als Allergiker lieber Bier trinken? Oder war es andersrum? Ich kläre dich auf und sage dir, welches alkoholische Getränk jetzt besser ist.
Eine schlechte Nachricht vorweg:
Es wäre natürlich am besten, wenn du ganz auf Alkohol verzichten würdest.
Denn Studien haben ergeben, dass Alkoholgenuss die häufigen Symptome von Asthma und Heuschnupfen, wie Niesen, Juckreiz, Kopfschmerzen und Husten, auslösen oder verschlimmern kann. Eine Studie mit Tausenden von Frauen aus dem Jahr 2008 ergab, dass bei mehr als zwei Gläsern Wein pro Tag das Risiko von Allergiesymptomen fast verdoppelt wird.
Ein Grund dafür ist, dass Alkohol das Histamin abbauende Enzym namens Diaminoxidase (DAO) verringern kann. Histamin ist der natürliche Stoff im Körper, der Allergiesymptome auslöst. Aber das Problem ist nicht immer der Alkohol selbst. Einige Getränkesorten enthalten nämlich relativ hohe Mengen an Histamin. Bier, Wein und Likör enthalten Histamin, das von Hefen und Bakterien während des Gärungsprozesses produziert wird. Wein und Bier enthalten zusätzlich Sulfite, eine weitere Gruppe von Verbindungen, von denen bekannt ist, dass sie bei sensiblen Menschen Asthma, Kopfschmerzen und andere allergieähnliche Symptome hervorrufen können.
Was ist also das beste Getränk in dieser Zeit?
Es ist noch nicht aller Tage Abend. Wenn du das nächste Mal beim Grillen anstoßen oder den Abend gepflegt auf der Terrasse ausklingen lassen willst, dann schenk dir einen Gin ein.
Denn Gin ist relativ gut verträglich, wenn du unter Heuschnupfen leidest. Allerdings Vorsicht: Natürlich Nein, es ist leider ein Mythos, dass Gin Allergien und Malaria heilen kann.
Studien haben also ergeben, dass die meisten alkoholischen Getränke die lästigen Symptome des Heuschnupfens verschlimmern. Dies ist nicht nur auf den Alkoholgehalt zurückzuführen, sondern auch auf Histamin und Sulfite. Dunkle Getränke wie Rotwein und Bier gelten als die größten Verursacher. Aber nicht Gin. Denn Gin, genauso wie auch andere klare Spirituosen wie Vodka und Tequila, sind die beste Wahl, wenn man den Abend mit einem alkoholischen Getränk ausklingen lassen möchte.
Vorsicht bei Mixern: Tonic Water und Ginger Ale sind nicht so gut geeignet. Lieber mit Sodawasser und einem Schuss Zitronen- oder Limettensaft mischen.
Tipps für Biertrinker mit Heuschnupfen
Die Hefebakterien im Bier erzeugen bei der Gärung neben Alkohol auch Histamin. Je mehr Hefe eingesetzt wird und je länger das Bier reifen darf, desto mehr Histamin enthalten sie. Deshalb sind Biersorten wie Weizenbier und naturtrübe Biere in der Heuschnupfensaison nicht so gut geeignet. Helles Bier aus der Flasche, etwa ein Kölsch oder ein kleines Pils werde dir besser bekommen.
Tipps für Weintrinker mit Heuschnupfen
Weinliebhaber können während der Allergie-Saison besonders leiden. Rotweine haben den höchsten Gehalt an Histaminen mit 60 bis 3.800 Mikrogramm pro Glas im Vergleich zu Weißwein, der zwischen 3 und 120 Mikrogramm enthält. Bei manchen Herstellern kann man den Histamingehalt erfragen. Es gibt auch “histamingeprüften” Wein. Vielleicht kann dir dein Weinhändler des Vertrauens weiterhelfen.
Weintrinker sollten sich nach guten Weißweinen und Weinen umsehen, die weniger Sulfite enthalten. Diese werden oft von biologischen und biodynamischen Weinproduzenten hergestellt. Jeder Wein enthält übrigens Sulfite und Histamin, da diese bei der Herstellung entstehen. Die Menge schwankt allerdings stark. Es gibt sogar histaminärmeren Rotwein. Nur steht der Gehalt bei den meisten Weinen leider nicht drauf.
Hier gibt es Naturweine und histamingeprüfte Weine:
Wunderbare Naturweine gibt es beim sympathischen Weingut Hareter.
Histamingeprüfte Bioweine gibt es zum Beispiel beim Weingut Weiss.
Histamingeprüfte Bioweine aus Familienbetrieb in Baden-Württemberg gibt es auch beim Weingut Lay.
Noch ein weiterer toller Tipp für Weinfreunde mit besonderen Bedürfnissen: Purer Wein.
Wenn ihr noch weitere tolle Weine kennt, die wenig Histamin und Sulfite enthalten, schreibt in den Kommentaren. Danke!