Sex - förderlich für einen gesunden Zyklus?

Autorin: Carla Strehlau

einfluss von sex auf weiblichen zyklus

Wenn unser Zyklus gesund und regelmäßig ist, fühlen wir uns einfach gut und gesund!

Leider- und das ist der heutigen Zeit und Lebensweise geschuldet, spielt bei vielen menstruierenden Personen der Zyklus verrückt. Vielleicht kennst du das auch, es treten Probleme wie ein verzögerter Eisprung, Zwischenblutungen, eine zu kurze Lutealphase, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Blähbauch, Müdigkeit usw. auf.

Wusstest Du, dass ca. 30 % aller menstruierenden Personen in Deutschland an PMS (prämenstruelles Syndrom) leiden?

Warum genau wir uns mit solchen Problemen rumschlagen müssen, konnte bis heute noch nicht so ganz wissenschaftlich belegt werden. Klar ist aber: unsere Hormone spielen eine sehr wichtige Rolle dabei.

Kann Sex uns dabei helfen, die Symptome von PMS zu lindern und unseren Zyklus zu regulieren?

Die Frage kann mit einem klaren JA beantwortet werden!

Denn tatsächlich bringt Sex neben dem Spaßfaktor noch viele weitere Vorteile mit sich. Denn beim Sex werden einige Hormone ausgeschüttet, die für unsere körperliche und emotionale Gesundheit von Vorteil sind.

Aber fangen wir mal ganz am Anfang an…

stresshormon cortisol beeinflusst weiblichen zyklus

Unser Alltag besteht häufig aus Dauerstress.
Uns wird gar nicht die Möglichkeit gegeben runterzufahren.
Wir müssen hier noch schnell was besorgen, dort noch hinfahren, haben Stress auf der Arbeit oder im sozialen Umfeld, egal wo wir hinschauen bekommen wir immer wieder neue Eindrücke.
Egal ob wir nur durch die Stadt laufen oder auf Instagram scrollen. Für uns bedeutet das Stress!
Unser Körper reagiert darauf, indem er unter anderem das Stresshormon Cortisol ausschüttet. 

Wie das Stresshormon Cortisol auf unseren Zyklus wirkt

Wenn Cortisol benötigt wird, sind alle anderen Hormone plötzlich nicht mehr so wichtig wie das Cortisol. Denn, sollten wir in eine Extremsituation oder in Not geraten, benötigen wir es, um zu überleben. Das hat zur Folge, dass alle anderen Hormone weniger gebildet werden. Was ganz schön blöd ist, denn diese Hormone regulieren ja unseren Zyklus.

Doch nicht nur das, Cortisol sorgt außerdem dafür, dass wir weniger Glückshormone wie z.B. Serotonin produzieren. Kein Wunder also, wenn wir häufig mal schlechte Laune haben.

An dieser Stelle ein kurzes Beispiel: Für unsere letzte Zyklusphase, die Lutealphase, benötigen wir das Hormon Progesteron. Es hält die Gebärmutterschleimhaut aufrecht und bereitet unseren Körper so auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Progesteron und Cortisol werden aber aus demselben Grundstein gebaut. Unser Körper entscheidet, welches Hormon dringender benötigt wird. Bei einem hohen Stresslevel haben wir daher einen zu hohen Cortisol- und einen zu niedrigen Progesteronspiegel.

PMS und veränderte Zyklusphasenlängen sind die Folgen.

Was beim Sex passiert

Dieses entspannte glückliche Gefühl nach dem Sex- kennst Du das? Wenn du danach alleine im Badezimmer stehst und das Grinsen plötzlich nicht mehr unterdrücken kannst- oder du einfach nur in dein Bett fällst und beruhigt einschläfst.

Es geht Dir so, weil durch Sex der Cortisolspiegel nachweislich gesenkt- und stattdessen Endorphine und Glückshormone freigesetzt werden. Endorphine blockieren schmerz Signale und lösen dafür positive Gefühle aus.

Besonders viele Endorphine werden ausgeschüttet, wenn wir beim Sex auch zum Orgasmus kommen. Das ist aber kein Muss. Wichtig ist nur, dass es sich gut anfühlt. Die Wirkung ist trotzdem da. :)

Im Übrigen ist es hierbei auch egal, ob es sich um Solo Sex oder um Sex mit einem:r Partner:in handelt.

Wenn du aber mit deinem:r Partner:in schläfst, bringt euch das näher, was zusätzlich emotionalen Stress oder Beziehungsstress reduzieren kann.

Das Kuschelhormon „Oxytocin“

Natürlich schafft der Geschlechtsverkehr eine stärkere Vertrauensbasis- aber, wie Du Dir vielleicht auch schon denken kannst, sind auch hier wieder Hormone mit im Spiel. Das Kuschelhormon „Oxytocin“ sorgt z.B. dafür. Es wird durch Reize freigesetzt, die sich gut für uns anfühlen. So z.B. durch Berührungen, beim Sex und besonders nach einem Orgasmus. Es sorgt dafür, dass wir entspannen und uns wohl fühlen. Auf diese Weise kann die Beziehung zu deinem:r Partner:in gestärkt werden.

Hormonregulation durch einen gesenkten Cortisolspiegel 

Sex lässt den Stress abfallen- der Cortisolspiegel wird gesenkt. Das Hormon Oxytocin hilft dabei. Unser Körper ist entspannter und es können wieder vermehrt Sexualhormone, bzw Hormone, die wichtig für einen geregelten Zyklus sind, ausgeschüttet werden. So z.B. Östrogen und Progesteron.  

Auf diese Weise gerät unser Zyklus wieder in ein Gleichgewicht. Dem Körper wird die Möglichkeit gegeben, alle wichtigen Hormone in der richtigen Menge zu bilden. Und so können sich Zyklusbedingte Beschwerden wie unreine Haut, schlechte Stimmung, Reizbarkeit, ein verzögerter Eisprung, eine zu kurze Lutealphase oder Zwischenblutungen verringern.  

Wichtig: Eine Regelmäßigkeit ist entscheidend, um eine langfristige Veränderung zu erreichen. Was es für Dich heißt, regelmäßig Sex mit Dir oder Deinem:r Partner:in zu haben ist natürlich Dir selbst überlassen. Jeder Mensch hat hier andere Bedürfnisse und jeder Mensch braucht Sex unterschiedlich oft. Du kannst ganz für Dich allein herausfinden, was sich für Dich richtig anfühlt.  

Wenn Du Sex nicht magst, ist das natürlich auch in Ordnung. Versuche doch, den Cortisolspiegel zu senken, indem Du herausfindest, was Dich stresst und überlege, ob Du die Stressoren reduzieren kannst. Vielleicht hilft es Dir schon, an jedem Tag ein bisschen „me Time“ einzubauen. Z.B. mit einem guten Buch und einer Tasse Tee oder auf einem Spaziergang. 

Und deswegen kann Sex sogar gegen Periodenkrämpfe helfen

Selbst während Deinen Tagen kann Sex kleine Wunder bewirken. Wenn Du mit Periodenschmerzen zu kämpfen hast, aber nicht immer eine Schmerztablette nehmen möchtest, um deinen Alltag zu meistern, versuche es doch vielleicht mal mit einer neuen Methode.

Weil Sex oder Orgasmen krampflösend wirken, und die frei gesetzten Endorphine Schmerz lindern, kann Sex oder Selbstbefriedigung eine Option zur Linderung der Schmerzen sein.

Regelmäßiger Sex kann den Zyklus regulieren

Zum Abschluss fasse ich alles noch einmal kurz zusammen:

Unser Zyklus wird durch all die Umwelteinflüsse stark beeinflusst. Das wirkt sich durch ein Hormonungleichgewicht bei uns aus. Eine der häufigsten Ursachen hierfür ist zu viel Stress. Durch zu viel Stress wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Weil Cortisol für unseren Körper an erster Stelle steht, werden deswegen weniger Hormone, die für unseren Zyklus wichtig sind, gebildet.

Durch regelmäßigen Sex oder regelmäßiges Masturbieren kann unser Cortisolspiegel gesenkt, dadurch unser Hormonhaushalt ins Gleichgewicht und unsere Glücksgefühle gestärkt werden.

Auf diese Weise ist es möglich, PMS (prämenstruelles Syndrom)-Symptome zu lindern.

Außerdem wirkt Sex krampf- und schmerzlindernd, weswegen er sogar gegen Periodenbeschwerden helfen kann.

Also worauf wartest Du noch, mach den Bildschirm aus und auf geht’s :P

Menstruationszyklus Sex baut stress ab weiblicher zyklus

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    https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/9264221/full.pdf

    https://www.gesundheitsinformation.de/praemenstruelles-syndrom-pms.html#Häufigkeit

    https://www.studysmarter.de/schule/biologie/neurobiologie/endorphine/

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