Die Vorteile von grüner Minze (Krauseminze) bei PCOS

Krauseminze (Spearmint, grüne Minze) und PCOS: Kann Krauseminztee wirklich helfen?

Wenn Du an PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) leidest, weißt Du, wie belastend die Symptome sein können – von Hirsutismus (übermäßiges Haarwachstum) und Akne bis hin zu Gewichtszunahme und unregelmäßigen Zyklen. Du hast vielleicht schon einiges ausprobiert, um diese Symptome in den Griff zu bekommen, und suchst nach natürlichen Wegen, um Deinen Hormonhaushalt zu unterstützen. Hier kommt Krauseminztee ins Spiel.

In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Krauseminztee und seine möglichen Vorteile bei PCOS wissen musst. Basierend auf wissenschaftlichen Studien erkläre ich Dir, wie dieser Tee helfen kann, Deinen Testosteronspiegel zu senken und damit einige der unangenehmen Symptome von PCOS zu lindern. Doch wir schauen uns auch an, wie effektiv diese Maßnahme wirklich ist und welche Rolle Deine gesamte Ernährung dabei spielt.

Was ist Hirsutismus und wie hängt es mit PCOS zusammen?

Hirsutismus bezeichnet das übermäßige Wachstum von dunklen, dicken Haaren an Körperstellen, an denen Frauen normalerweise nur feine, helle Haare haben. Typische Bereiche sind das Gesicht, der Brustbereich, der Rücken und die Innenseiten der Oberschenkel. Dieses Symptom tritt bei Frauen mit PCOS häufig auf und ist oft auf erhöhte Spiegel an freien Androgenen, insbesondere Testosteron, zurückzuführen.

Während bei Männern das Wachstum solcher Haare als normal angesehen wird, kann es für Frauen belastend und psychisch belastend sein. Hirsutismus kann zu einem verminderten Selbstwertgefühl und sozialen Ängsten führen, was den Alltag der Betroffenen stark beeinflussen kann.

Erhöhte Androgenspiegel, die bei PCOS häufig vorkommen, sind die Hauptursache für Hirsutismus. Androgene sind männliche Geschlechtshormone, die in geringen Mengen auch im weiblichen Körper vorkommen. Bei Frauen mit PCOS produziert der Körper jedoch oft zu viel Testosteron, was zu einer verstärkten Umwandlung von feinen, hellen Haaren in dicke, dunkle Haare führt – das typische Erscheinungsbild von Hirsutismus.

Kann Krauseminztee (Spearmint) den Testosteronspiegel senken?

Erhöhte freie Testosteronspiegel sind eine der Hauptursachen vieler PCOS-Symptome. Akne, Haarausfall und Hirsutismus sind die offensichtlichsten Anzeichen, aber auch Fruchtbarkeit, Körpergewicht und mehr können dadurch beeinträchtigt werden.

Krauseminze, die auch unter den Namen Spearmint oder grüne Minze bekannt ist, kann dabei helfen, den Testosteronspiegel zu senken. Doch wie stark ist dieser Effekt wirklich?

Ich habe die wissenschaftliche Literatur zu verschiedenen Teesorten bei PCOS durchgesehen, und Krauseminztee war eine von nur drei Teesorten, die in PCOS-spezifischen randomisierten kontrollierten Studien untersucht wurden. Die anderen beiden sind Majoran-Tee und grüner Tee.

In einer türkischen Studie von Akdoğan et al. wurden Frauen mit PCOS sowie Frauen mit Hirsutismus untersucht. Sie tranken fünf Tage lang während der Follikelphase ihres Menstruationszyklus täglich zwei Tassen Krauseminztee (also Tee aus grüner Minze). Die Ergebnisse zeigten einen Rückgang des freien Testosterons, während die Spiegel von luteinisierendem Hormon (LH), follikelstimulierendem Hormon (FSH) und Östrogen anstiegen.

Andere Forschungen unterstützen diese Ergebnisse. In einer weiteren randomisierten kontrollierten Studie tranken PCOS-Patientinnen entweder Krauseminztee oder einen Placebo-Kräutertee. Beide Gruppen konsumierten einen Monat lang zweimal täglich eine Tasse Tee. Die Krauseminz-Gruppe verzeichnete einen Rückgang der freien Testosteronspiegel sowie ähnliche Verbesserungen bei LH- und FSH-Spiegeln.

Diese Ergebnisse waren statistisch signifikant, doch die Stärke des Effekts war eher gering. Es gab zwar eine deutliche Veränderung der Hormonspiegel bei den Teetrinkerinnen und eine Reduktion des selbstberichteten Hirsutismus. Bei einer objektiven klinischen Bewertung zeigte sich jedoch keine signifikante Verbesserung. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Studiendauer zu kurz war, um sichtbare Veränderungen beim Hirsutismus zu erkennen. Ohne längere Studien kann man dies jedoch nicht sicher sagen.

Unterschied zwischen Krauseminze und Pfefferminze

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Krauseminze (Spearmint) und Pfefferminze zu kennen. Während beide zur Familie der Minzen gehören, unterscheiden sie sich in Geschmack und Inhaltsstoffen. Pfefferminze hat einen höheren Mentholgehalt, was ihr den intensiveren und schärferen Geschmack verleiht. Krauseminze hingegen hat einen milderen, süßeren Geschmack, der sie ideal für den regelmäßigen Teekonsum macht.

Darüber hinaus wird Pfefferminztee oft als beruhigend für den Magen und gegen Verdauungsbeschwerden verwendet, während Krauseminztee insbesondere für seine hormonregulierenden Eigenschaften geschätzt wird, was ihn besonders interessant für Frauen mit PCOS macht.

Was Du erwarten kannst: Eine Zusammenfassung

Erwarte keine Wunder von Krauseminztee. Wenn Du regelmäßig Krauseminztee trinkst, kann dies möglicherweise helfen, Deine Symptome leicht zu lindern. Doch alleine wird der Tee vermutlich keinen bedeutsamen Unterschied machen.

Bessere Wege, um hohe Testosteronwerte bei PCOS zu senken

Wenn Du Krauseminztee trinkst, um Deinen Testosteronspiegel zu senken, ist es wichtig, diese Maßnahme im Kontext zu betrachten. Tee ist nur ein kleiner Bestandteil Deiner gesamten Ernährung. Der Einfluss dessen, was Du sonst noch isst und trinkst, ist viel größer.

Aus diesem Grund ist eine vollständige PCOS-gerechte Ernährung effektiver, um den Testosteronspiegel zu senken.

Studien zeigen, dass Insulinresistenz die Symptome erhöhter Testosteronspiegel verschlimmert. Dies bildet einen Teufelskreis, der die Entwicklung von PCOS fördert. Eine PCOS-gerechte Ernährung verbessert die Insulinregulation und führt somit zu niedrigeren Testosteronspiegeln. Eine solche Ernährung ist auch reich an entzündungshemmenden Lebensmitteln und Lebensmitteln, die das freie Testosteron direkt senken, wie z. B. Leinsamen, Nüsse und fettreicher Fisch.

Weitere Vorteile von Krauseminztee bei PCOS

Es gibt Behauptungen, dass Krauseminztee möglicherweise die kognitive Funktion verbessern kann. Dies könnte zwar stimmen, aber die Beweislage dafür ist nicht stark. Die meisten Studien zu diesem Thema verwenden einen speziellen Krauseminzextrakt, der viel stärker ist als der Tee, den man zu Hause zubereitet. Diese Studien wurden zudem häufig an älteren Menschen mit altersbedingten Gedächtnisstörungen durchgeführt, was nicht unbedingt auf Frauen mit PCOS übertragbar ist.

Aber es gibt einen großen Vorteil von Krauseminztee. Denn Krauseminze (auch bekannt als grüne Minze oder Spearmint) schmeckt auch pur super.

Krauseminztee kann also eine hervorragende Möglichkeit sein, andere Getränke zu ersetzen, die für PCOS weniger vorteilhaft sind.

Wie ich bereits in anderen Artikeln erwähnt habe, ist Zucker eines der wichtigsten Lebensmittel, die Du bei PCOS reduzieren solltest. Zucker treibt sowohl die Insulinresistenz als auch chronische Entzündungen an – beides grundlegende Mechanismen, die PCOS verursachen. Auch einige Milchprodukte können für manche Frauen mit PCOS problematisch sein, da sie möglicherweise Verdauungsbeschwerden auslösen. Doch viele Menschen fühlen sich gezwungen, Zucker und Milch zu heißen Getränken wie Kaffee hinzuzufügen.

Im Gegensatz zu vielen anderen beliebten Getränken schmeckt Krauseminztee jedoch am besten pur. Die Krauseminze, auch bekannt als grüne Minze, ist süß und aromatisch, ohne dabei überwältigend zu sein. Im Vergleich zu süßem Kaffee mit viel Milch bietet eine Tasse Krauseminztee gesundheitliche Vorteile und liefert keine Kalorien.

Fazit zu grüner Minze (Krauseminze) und PCOS

Der Konsum von Krauseminztee, auch bekannt als Spearmint oder grüne Minze, kann einen kleinen, aber positiven Einfluss auf die freien Testosteronspiegel haben. Dies kann dazu beitragen, viele PCOS-Symptome zu lindern. Von möglicherweise größerer Bedeutung ist der Vorteil, ungesunde Getränke zu ersetzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Getränken ist Krauseminztee frei von Zucker, Milchprodukten und Koffein.

Solltest Du weitere Fragen haben oder eine individuelle Ernährungsberatung benötigen, stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Gemeinsam können wir herausfinden, wie Du Deine Ernährung optimal anpassen kannst, um Deine PCOS-Symptome zu lindern und Dein Wohlbefinden zu verbessern. Kontaktiere mich einfach, um mehr zu erfahren.

Weitere Artikel, die dich interessieren könnten:

• Quellen

  Akdoğan M, Tamer MN, Cüre E, Cüre MC, Köroğlu BK, Delibaş N. Effect of spearmint (Mentha spicata Labiatae) teas on androgen levels in women with hirsutism. Phytother Res. 2007 May;21(5):444-7. doi: 10.1002/ptr.2074. PMID: 17310494.

  Mehraban M, Jelodar G, Rahmanifar F. A combination of spearmint and flaxseed extract improved endocrine and histomorphology of ovary in experimental PCOS. J Ovarian Res. 2020 Mar 20;13(1):32. doi: 10.1186/s13048-020-00633-8. PMID: 32197626

  Wang J, Wu D, Guo H, Li M. Hyperandrogenemia and insulin resistance: The chief culprit of polycystic ovary syndrome. Life Sci. 2019 Nov 1;236:116940. doi: 10.1016/j.lfs.2019.116940. Epub 2019 Oct 8. PMID: 31604107.

  Sadeghi Ataabadi M, Alaee S, Bagheri MJ, Bahmanpoor S. Role of Essential Oil of Mentha Spicata (Spearmint) in Addressing Reverse Hormonal and Folliculogenesis Disturbances in a Polycystic Ovarian Syndrome in a Rat Model. Adv Pharm Bull. 2017 Dec;7(4):651-654. doi: 10.15171/apb.2017.078. Epub 2017 Dec 31. PMID: 29399556

  Doaei S, Gholami S, Rastgoo S, Gholamalizadeh M, Bourbour F, Bagheri SE, Samipoor F, Akbari ME, Shadnoush M, Ghorat F, Mosavi Jarrahi SA, Ashouri Mirsadeghi N, Hajipour A, Joola P, Moslem A, Goodarzi MO. The effect of omega-3 fatty acid supplementation on clinical and biochemical parameters of critically ill patients with COVID-19: a randomized clinical trial. J Transl Med. 2021 Mar 29;19(1):128. doi: 10.1186/s12967-021-02795-5. PMID: 33781275