PCOS und Vitamin D

vitamin d bei pcos

Niedrige Vitamin D Spiegel sind bei Frauen mit PCOS gar nicht so selten. Studien zeigen, dass bis zu 85 Prozent der Frauen mit PCOS einen Vitamin D Mangel haben (Vitamin D Wert unter 20 Nanogramm pro Milliliter Blut). Experten empfehlen einen Vitamin D Spiegel über 30 Nanogramm. 

Vitamin D ist dir wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Immunsystem ein Begriff. Vitamin D beeinflusst die Knochengesundheit, den Energiestoffwechsel und die Stimmung. Zusätzlich spielt Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Insulin- und Glukosestoffwechsels, der Östrogen- und Progesteronsynthese und der Entwicklung der Eierstockfollikel

Viele Beobachtungsstudien deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Spiegel und PCOS hin. Niedrige Vitamin D-Spiegel könnten PCOS Symptome wie Zyklusstörungen, Insulinresistenz, Unfruchtbarkeit und Hyperandrogenismus verschlimmern.

Was ist PCOS (Polyzystisches Ovarsyndrom)?

PCOS (Polyzystisches Ovarsyndrom) ist eine Erkrankung, die durch ein hormonelles Ungleichgewicht bei Frauen gekennzeichnet ist.

Konkret handelt es sich um ein Ungleichgewicht in der Menge der männlichen Hormone (Androgene), die von den Eierstöcken produziert werden.

Der Begriff polyzystische Ovarien bedeutet "mehrere Zysten in den Eierstöcken haben". Die Entwicklung von Zysten ist jedoch für die Diagnose von PCOS nicht unbedingt erforderlich.

Leider ist die Ursache von PCOS noch unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass eine genetische Veranlagung in Verbindung mit Ernährung und Lebensstil eine wichtige Rolle spielt.

PCOS Symptome:

Die meisten Frauen mit PCOS haben eins oder mehrere dieser Symptome:

  • Zysten an einem oder beiden Eierstöcken

  • Unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutungen

  • Übermäßige Körper- oder Gesichtsbehaarung

  • Unkontrollierbare Gewichtszunahme

  • Insulinresistenz und damit verbundene Stoffwechselprobleme

  • Unfruchtbarkeit

PCOS kann sich mit einer Reihe von unterschiedlichen Symptomen äußern.

Vitamin D und PCOS

Vitamin D ist auch bekannt als “Sonnenvitamin”, weil der Körper Vitamin D selbst bildet, wenn er ausreichend Sonnenlicht bekommt. Vitamin D kommt auch in Lebensmitteln wie fettem Fisch, Eiern und mit Vitamin D angereicherten Produkten wie z.B. Pflanzendrinks vor. Allerdings ist die Zufuhr über Lebensmittel ziemlich gering. 

Leider haben 67-85% der Frauen mit PCOS einen Vitamin D Mangel (Vitamin D Spiegel unter 20 nmol/L). Das ist besorgniserregend, denn ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Blut könnte die Symptome von PCOS verschlimmern. 

Studien, in denen die Wirkung von Vitamin-D Nahrungsergänzung bei Frauen mit PCOS untersucht wurde, haben positive Ergebnisse gezeigt, wie z.B.

  • Verbesserung von unreiner Haut und Akne

  • Verringerung des erhöhten Anti-Müller-Hormons

  • Verbesserung der Regelmäßigkeit der Menstruation

Es scheint also einen Zusammenhang zwischen PCOS und Vitamin D zu geben. Die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung eines normalen Vitamin-D-Spiegels könnte dazu beitragen, PCOS-Symptome zu verbessern.

PCOS und Vitamin D Nahrungsergänzungsmittel:

Es wird nicht empfohlen einfach irgendwelche Vitamin D Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Das hat den Grund, dass die Menge davon abhängt, wie groß der Mangel ist. Bei starkem Mangel ist eine höhere Vitamin D Menge nötig als zur Aufrechterhaltung eines normalen Vitamin D-Spiegels. 

Eventuell hast du auch schon einen gesunden Vitamin D-Spiegel und benötigst gar keine Vitamin D Nahrungsergänzung. Lass beim Arzt oder einem Labor deinen Vitamin D-Spiegel überprüfen und dich beraten, bevor du Vitamin D-Nahrungsergänzungen einnimmst. 

Es gibt unterschiedliche Ursachen für einen geringen Vitamin D Spiegel. Neben geringer Vitamin D-Bildung über die Haut, weil du wenig in der Sonne bist oder immer vorbildlich mit Sonnenhut und Sonnencreme unterwegs bist, kann es noch weitere Ursachen geben.

Hier sind 5 Gründe für einen niedrigen Vitamin D Spiegel trotz Nahrungsergänzung:

  1. Verminderte Aufnahme von Vitamin D-Nahrungsergänzungen, weil die Darmgesundheit beeinträchtigt, z.B. bei häufigem Durchfall, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder unerkannter Zöliakie.

  2. Es bestehen andere Nährstoffmängel, die den Vitamin D Stoffwechsel beeinflussen. Magnesium und Vitamin B3 werden benötigt, um das Vitamin D in Pillenform in 25-Hydroxy-Vitamin D, die Form, die im Blut zirkuliert, und 1-25-Dihydroxy-Vitamin D, die biologisch aktive Form, umzuwandeln.

  3. Bestimmte Medikamente können die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Vitamin D in seine zirkulierende Form umzuwandeln, und zu einem Mangel führen. Dazu gehören Abführmittel und Cholesterinsenkende Medikamente.

  4. Du hast eine Genmutation. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Mutation in CYP2R1 und im Vitamin-D-Rezeptor (VDR) den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinflusst.

  5. Du benötigst eine höhere Dosis, aber nimmst niedrigdosierte Vitamin D-Tabletten aus der Drogerie.

Deswegen ist es sinnvoll regelmäßig seinen Vitamin D-Spiegel zu überprüfen, auch wenn man Nahrungsergänzungsmittel einnimmt. Nimm niemals Nahrungsergänzungsmittel ohne nachgewiesenen Grund ein.

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Quellen:

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