Ich frag für ne Freundin: Warum hat man während der Periode so komischen Stuhlgang?

Heute geht es um den Einfluss der Periode auf deine Verdauung, genauer gesagt Verdauungsprobleme und Stuhlgang während der Periode.

Diese Fragen haben mich erreicht:

“Hey, bin nur ich es, oder ist der Stuhlgang während der Periode bei anderen auch so abgefuckt?”

“Während meiner Periode habe ich Krämpfe und oft ganz weichen Stuhl oder Durchfall. Kennst du das?”

“Einmal im Monat ist mein Stuhlgang anders als sonst. Hat die Periode einen Einfluss auf die Verdauung?”

“Kann es sein, dass man während seiner Periode häufiger aufs Klo gehen muss, um - du weißt schon - sich zu erleichtern?”

Oh ja, ein veränderter Stuhlgang während der Periode kommt häufig vor!

Nur weil du dich mit deinen Freundinnen nicht darüber unterhältst, heißt es nicht, dass es nicht viele Frauen betrifft.

Während die gesamte Öffentlichkeit weiß, dass Menstruationsschmerzen und Krämpfe während der Monatsblutungen auftreten können, traut sich niemand so wirklich über die Symptome seiner Verdauung zu sprechen. 

Dabei wette ich, dass die meisten Frauen wissen, wovon ich rede: 
Während der Periode kann der Stuhlgang komisch werden.

Ja, dein Menstruationszyklus beeinflusst deine Verdauung. Und was auf dem Klo passiert, wenn du deine Periode hast, kann sich deutlich von den anderen Wochen des Monats unterscheiden.

Zusätzlich zu den Krämpfen, hocken manche Frauen während ihrer Periode stundenlang auf dem Klo. 

Einige spüren nämlich nicht nur Menstruationskrämpfe sondern auch Krämpfe im Darm. Diesen Krämpfe folgt dann Durchfall oder ganz viel weicher Stuhlgang, während einem ein kalter Schauer den Rücken hinunterläuft. 

Andere wiederum sind geplagt von einem krassen Blähbauch und dem Gefühl, dass der ganze Darm voller Gase steckt. 


Und das Schlimmste ist: Die ganze “Scheiß-Situation” ist so peinlich, dass man sich wirklich niemandem anvertrauen möchte. Lieber schiebt man sein Unwohlsein auf die bekannten Menstruationsschmerzen. Dann stellen sich die Kollegen vor, wie man mit Wärmflasche auf dem Sofa liegt. Obwohl man mit Verdauungsbeschwerden zu Hause auf dem Klo hockt. 

Übrigens je schlimmer deine Menstruationskrämpfe, desto schlimmer können auch deine Verdauungsbeschwerden während der Periode sein. Na toll. 

Immerhin stecken wir da gemeinsam drin. Du bist nicht die einzige Frau, die einen veränderten Stuhlgang während der Periode beobachtet.

2014 untersuchte man in einer Studie gastrointestinale und emotionale Symptome von gesunden Frauen, die sie vor und während ihrer Periode erlebten.

Von den 156 Teilnehmerinnen hatten 73 % mindestens ein Magen-Darm-Symptom vor oder während ihrer Periode. Unterleibsschmerzen und Durchfall waren am häufigsten. 

Frauen, die zusätzlich unter emotionalen Symptomen wie Depressionen oder Angstzuständen litten, berichteten mit größerer Wahrscheinlichkeit über mehrere Magen-Darm-Symptome.

Neben Durchfall und Unterleibsschmerzen berichteten die Frauen über verstärkte Blähungen, Krämpfe, Verstopfung, Übelkeit und sogar Erbrechen. 



Deswegen hast du während der Periode häufiger Stuhlgang oder Durchfall

Hast du auch gemerkt, dass du während deiner Periode häufiger “groß musst”?

Ist dein Stuhl weicher, wenn du deine Periode hast? Oder hast du Periodenkrämpfe und Durchfall?

Die genauen Gründe sind noch nicht vollständig geklärt, aber Durchfall ist während der Periode recht häufig und wird oft durch Menstruationskrämpfe verursacht.

Kurz vor der Periode kommt es zu einer massiven Veränderung der Hormonspiegel. Das verändert die Beweglichkeit des Darms und kann Verstopfung, Durchfall und Magenkrämpfe verursachen. (Ähm, vielen Dank, liebe Hormone).

Auch körpereigene chemische Verbindungen namens Prostaglandine, die während der Periode freigesetzt werden, spielen eine Rolle.

Denn Prostaglandine senden Signale an die Gebärmutter, dass diese kontrahieren soll, also sich zusammenziehen soll. Das muss die Gebärmutter tun, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen.

Dieses Signal zur Kontraktion erreicht jedoch auch den Darm. 

Und so sorgen die Prostaglandine also dafür, dass sich nicht nur die Gebärmutter, sondern auch der Darm stärker als sonst zusammenziehen. Dies geschieht in der Regel innerhalb der ersten drei Tage deiner Periode.


Wenn du unter “Menstruations-Durchfall” leidest, empfehle ich dir Lebensmittel und Getränke zu meiden, die den Verdauungstrakt reizen und den Durchfall verschlimmern können. Beispiele hierfür sind:

  • Alkohol

  • Koffein

  • kohlensäurehaltige Getränke

  • sehr heiße oder sehr kalte Lebensmittel

  • fettreiche, frittierte Lebensmittel

Endometriose und Verdauungsbeschwerden während der Periode

Besonders unangenehm kann es für dich werden, wenn du zusätzlich Endometriose hast.

Bei der Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter.

Magen-Darm-Beschwerden sind ein sehr häufiges Merkmal der Endometriose. Die Symptome verschlimmern sich in der Regel während der Menstruation. 

Zu diesen Endometriose-Symptomen während der Periode gehören:

  • Darmkrämpfe

  • Durchfall

  • Verstopfung

  • schmerzhafter Stuhlgang

  • Blähungen

  • Übelkeit


Weitere mögliche Symptome der Endometriose sind:

  • schmerzhafte Menstruationskrämpfe

  • Anhaltende Schmerzen im unteren Rücken und im Beckenbereich

  • Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlassen während der Periode

  • Tief sitzende Schmerzen beim oder nach dem Sex

  • Blutungen oder Schmierblutungen zwischen den Perioden

  • Blut im Stuhl oder Urin

Wenn du den Verdacht hast, dass Endometriose deinen Durchfall und andere Symptome verursacht, solltest du eine spezialisierte Gynäkologin aufsuchen, um eine Diagnose zu erhalten.

Deswegen riechen deine Fürze während der Periode besonders unangenehm

Lass es uns (wieder) auf deine Hormone schieben. 

In den Tagen vor deiner Periode steigt der Spiegel des Hormons Progesteron stark an, um deinen Körper auf die Empfängnis und die Schwangerschaft vorzubereiten. Außerdem reguliert Progesteron zusammen mit anderen Hormonen deinen Zyklus.

Es hat also alles einen wichtigen Sinn und wir können uns freuen, dass der weibliche Körper so ein ausgeklügeltes Hormonsystem hat.

Studien zeigen jedoch aus, dass ein hoher Progesteronspiegel möglicherweise ungewöhnliche Essgelüste auf Süßes und Salziges hervorrufen kann. Ein hoher Progesteronspiegel wird mit zwanghaftem Essen vor der Periode in Verbindung gebracht. 

Das erklärt auch, warum man kurz vor seiner Periode all seine Emotionen mit Schokolade und Chips dämpfen will.

Gibst du diesen Gelüsten nach und isst über den Hunger hinaus, können die veränderten Essgewohnheiten zu übel riechendem Stuhlgang und peinlichen Perioden-Pupsen führen.

Mein Tipp an dich: Iss bewusst kleine Portionen der Lebensmittel, auf die du in dieser Zeit so große Lust hast. Achte jedoch darauf, den Großteil deiner Mahlzeiten ausgewogen und gesund zu gestalten. Wenn du dir deine Gelüste verbietest, dann besteht die Gefahr, dass du irgendwann nachgibst und dann in einer “Jetzt ist eh egal”-Haltung zu große Mengen hinunterschlingst. Hallo, Perioden-Pupse!


Und warum habe ich während meiner Periode Verstopfung?

Wieder die Hormone.

Ein niedriger Prostaglandinspiegel und ein hoher Progesteronspiegel können die Verdauung verlangsamen und dazu führen, dass du Verstopfung während deiner Periode hast.

Wenn du immer während deiner Periode unter Verstopfung leidest, helfen dir Sport und Bewegung (zum Beispiel Yoga, Tanzen oder lange Spaziergänge), eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeit in Form von Wasser und Tee, die Dinge in Schwung zu bringen.


Was ist wenn meine Verdauungsprobleme nach der Periode bleiben?

Wenn deine Verdauungsprobleme nach deiner Menstruation bleiben, dann können andere Ursachen dahinter stecken.

Mögliche Ursachen von Unterleibsschmerzen und Krämpfen sind z.B. Endometriose oder das Reizdarmsyndrom

Bei vielen Frauen mit Reizdarmsyndrom verschlimmern sich die Symptome besonders während ihrer Periode. Insbesondere Blähungen, Bauchschmerzen und weicher Stuhlgang treten dann häufiger auf.

Sprich unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin, wenn deine Verdauungsbeschwerden länger anhalten oder du Blut oder Schleim im Stuhl erkennen kannst.

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