Pfefferminzöl - Wem es hilft und wer unbedingt darauf verzichten sollte!

Pfefferminzoel bei Bauchschmerzen und Reizdarm

Pfefferminzöl hat eine lange Geschichte, die sich über mehrere tausend Jahre erstreckt. Es ist faszinierend zu wissen, dass schon die alten Ägypter, Römer und viele andere Zivilisationen die Pfefferminze aufgrund ihrer erstaunlichen Eigenschaften schätzten. Heute, in unserer modernen Zeit, wird ätherisches Pfefferminzöl sowie Pfefferminzölkapseln immer noch für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen verwendet, insbesondere wenn es um Verdauungsprobleme und Kopfschmerzen geht.

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Was ist Pfefferminzöl?

Pfefferminze, mit ihrem wissenschaftlichen Namen Mentha piperita, ist eine Hybridpflanze, die aus der Kreuzung von Krauseminze und Wasserminze hervorgegangen ist. Aber das Spannendste an ihr ist das ätherische Pfefferminzöl, das sie enthält. Dieses Öl ist nicht nur für ihren angenehmen Duft verantwortlich, sondern auch für ihre beeindruckenden gesundheitlichen Eigenschaften.

Das ätherische Öl der Pfefferminze enthält in der Regel 35 bis 70 % Menthol, 15 bis 20 % Methon, 4 bis 14 % Menthylacetat und verschiedene andere Spurenstoffe. IExperten gehen davon aus, dass Menthol der bioaktive Inhaltsstoff ist, der für die positiven Eigenschaften verantwortlich ist.

Heutzutage wird Pfefferminzöl normalerweise in Form von Hautanwendungen oder in Softgel-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Aber auch die Blätter können als Tee genossen werden.

In den folgenden Abschnitten werde ich genauer darauf eingehen, wie Pfefferminzöl bei Verdauungsbeschwerden und dem Reizdarmsyndrom helfen kann. Außerdem werden wir besprechen, wer auf die Verwendung von Pfefferminzöl möglicherweise verzichten sollte. Meine Informationen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, damit du fundierte Entscheidungen für deine Gesundheit treffen kannst.


Pfefferminzöl und das Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist eine belastende Erfahrung, begleitet von anhaltenden Verdauungsbeschwerden wie quälenden Bauchschmerzen, unangenehmen Blähungen und einer ständig wechselnden Stuhlsituation.

Die Verwendung von Pfefferminzöl hat sich als wirkungsvolle Methode erwiesen, um die Lebensqualität von Menschen mit Reizdarmsyndrom zu verbessern. In einer beeindruckenden einmonatigen klinischen Studie, bei der 52 Patienten drei- bis viermal täglich Pfefferminzölkapseln einnahmen, wurde die Wirkung mit einer Gruppe von 49 Patienten verglichen, die Placebokapseln erhielten. Weder die Teilnehmer noch die Forscher wussten, welche Kapseln sie erhielten.

In der Gruppe, die Pfefferminzöl-Kapseln einnahm:

79 % berichteten von einer spürbaren Linderung der quälenden Unterleibsschmerzen.

79% hatten weniger Blähungen.

83 % erlebten einen weniger belastenden Blähbauch (Distension).

83 % hatten eine verringerte Stuhlfrequenz.

73 % verspürten weniger unangenehme Magengeräusche.

Die Placebogruppe zeigte ebenfalls einige Verbesserungen, was auf den Placeboeffekt zurückzuführen ist. Wenn Menschen glauben, dass ihnen eine Behandlung hilft, kann sie tatsächlich bis zu einem gewissen Grad positive Auswirkungen haben.

Die Wirksamkeit von Pfefferminzöl wird auf das Menthol zurückgeführt, das dazu beiträgt, die Muskeln des Magens und des Verdauungstrakts zu entspannen. Dies beschleunigt die Verdauung im Magen, was die quälenden Symptome von Übelkeit, Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen lindert.

Darüber hinaus kann Pfefferminzöl die Motilität (Bewegung) des Dickdarms verlangsamen, indem es Darmkrämpfe reduziert. Interessanterweise hat sich gezeigt, dass Pfefferminzöl als Zusatz zu Bariumeinlaufpräparaten bei rektalen Untersuchungen die Darmkrämpfe um etwa 25 bis 30 % reduziert.


Pfefferminzöl hilft bei Verdauungsstörungen

Verdauungsstörungen oder Dyspepsie sind häufig mit saurem Reflux ("Sodbrennen"), Magenkrämpfen, Schmerzen und frühem Völlegefühl verbunden.

Pfefferminzölkapseln scheinen bei Verdauungsstörungen zu helfen, indem sie Magenkrämpfe und frühzeitiges Völlegefühl reduzieren. Pfefferminzöl kann außerdem bei einer Magenverstimmung helfen, indem es die Kontraktionen in der Speiseröhre reduziert.

Eine Studie untersuchte die Wirkung von Enteroplant, ein Produkt, das Pfefferminz- und Kümmelöl kombiniert. Die Wissenschaftler kamen zu der Erkenntnis, das die Pfefferminz- und Kümmelöl-Mischung hinsichtlich der Linderung von Dyspepsiesymptomen mit dem verschreibungspflichtigen Medikament Cisaprid vergleichbar ist, wenn es zwei- bis dreimal täglich über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen eingenommen wird.

Wahrscheinlich kennst du Iberogast. Ein anderes pflanzliches Präparat, das verschiedene Kräuter, darunter auch Pfefferminzöl, enthält, verbessert nachweislich den Schweregrad von saurem Reflux, Magenschmerzen, Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen im Vergleich zu Placebo.

Patienten, die sich einer Endoskopie unterziehen, können auch Pfefferminzöl verwenden, um die mit diesem Verfahren verbundenen Schmerzen und Krämpfe zu lindern.


Linderung von Kopfschmerzen durch Pfefferminzöl

Neben Pfefferminzölkapseln zur Bekämpfung von Reizdarmsymptomen spricht einiges für die Anwendung von Pfefferminzöl auf der Haut zur Linderung von Spannungskopfschmerzen. Es wird angenommen, dass Methanol im Pfefferminzöl die Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren hemmt und möglicherweise auch die Schmerzwahrnehmung verändert. Darüber hinaus kann Pfefferminzöl bei anderen chronischen Schmerzzuständen helfen, indem es die parasympathische Entspannungsreaktion fördert.

Verwende eine 10%ige Lösung aus Pfefferminzöl zur äußerlichen Anwendung. Trage bei Beginn der Kopfschmerzen eine dünne Schicht auf die Schläfen oder die Vorderseite deines Kopfes auf.

Trage das Pfefferminzöl zwei weitere Male auf, einmal nach 15 Minuten und einmal nach 30 Minuten.

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Wie verwende ich Pfefferminzöl-Kapseln beim Reizdarmsyndrom?

Es sind zahlreiche Pfefferminz-Präparate erhältlich. Achte bitte darauf, dass die Kapseln eine entsprechende Menge Pfefferminzöl enthalten. Am besten lässt du dich von einer Apothekerin oder einem Apotheker beraten.

Nimm 400mg bis 750mg Pfefferminzöl (33% bis 50% Methanol) in Kapseln mit magensaftresistentem Überzug in geteilten Dosen zwischen den Mahlzeiten ein.

Achtung: Wird die Kapsel zu den Mahlzeiten eingenommen, kann sie im Magen und nicht im Darm zerbrechen und Reflux verursachen. Lass am besten 2 Stunden Abstand zu den Mahlzeiten.

Nimm die Kapseln nicht länger als 8 Wochen ein, da die langfristige Sicherheit nicht bekannt ist. Bevor du mit der Einnahme beginnst, sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Ich gebe dir hier keinen medizinischen Rat, sondern fasse wissenschaftliche Erkenntnisse für dich zusammen.

Denk bitte daran, dass die Vorteile nur während der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auftreten. Wenn du keine weiteren Maßnahmen zur Behandlung des Reizdarmsyndroms ergreifen (z. B. eine FODMAP-arme Diät oder Hypnotherapie), können die Symptome nach Absetzen der Einnahme wieder auftreten.

Übliche Pfefferminzöl-Kapseln

Auf dem Markt sind viele beliebte Pfefferminzöl-Produkte erhältlich. Am besten lässt du dich in deiner Apotheke beraten.

Meine Kundinnen haben gute Erfahrungen mit diesem Produkt gemacht:

Carmenthin mit Pfefferminzöl und Kümmelöl

Wer sollte Pfefferminzöl meiden?

Bei bestimmten Personen können potenzielle unerwünschte Wirkungen auftreten. Obwohl Pfefferminzöl für seine positiven gesundheitlichen Wirkungen bekannt ist, insbesondere bei der Linderung von Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Reizdarmsyndrom, kann es in einigen Fällen Nebenwirkungen haben. Diese Nebenwirkungen können unter anderem Durchfall, Sodbrennen, Übelkeit und allergische Reaktionen umfassen.

Der Grund für Durchfall ist, dass Pfefferminzöl die Muskeln im Verdauungstrakt entspannen kann, was manchmal zu einer beschleunigten Darmpassage führt, was wiederum Durchfall verursachen kann. Dies ist besonders bei höheren Dosen oder bei empfindlichen Personen der Fall.

Es ist immer ratsam, Pfefferminzöl in moderaten Mengen zu verwenden und auf die eigene Reaktion zu achten. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Bitte meide Pfefferminzöl, wenn folgendes auf dich zutrifft:

Wenn du allergisch auf Pfefferminzöl bist, entzündliche Erkrankungen der Gallenwege hat, Gallensteine oder irgendwelche anderen Gallenerkrankungen hast oder eine reduzierte Magensäureproduktion hast. Du bist schwanger oder stillst? Dann lass dich unbedingt von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten, bevor du irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel einnimmst!

Reduzierte Magensäureproduktion

Wenn du wenig Magensäure hast, solltest du die Einnahme von Pfefferminzölkapseln vermeiden.

Dies gilt auch für Menschen, die säurehemmende Medikamente wie Antazida, H2-Blocker und Protonenpumpenhemmer (PPI) einnehmen, da sie den Säuregehalt des Magens reduzieren.

Wenn du dennoch Pfefferminzöl zur Linderung von Verdauungsbeschwerden einnehmen möchtest, solltest du einen Abstand von mindestens zwei Stunden zwischen diesen Medikamenten und den Pfefferminzölkapseln einhalten. Lass dich von einem Arzt oder Apotheker beraten!

Schlechte Verträglichkeit, Hautreaktionen oder allergische Reaktionen

Wenn du negative Reaktionen auf Pfefferminzöl feststellst, dann höre mit der Verwendung auf. Lass dich bei deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten.

Bei der topischen Anwendung kommt es bei manchen Menschen zu Hautreizungen und Kontaktdermatitis. In seltenen Fällen wurde auch über Brennen im Verdauungstrakt, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Aufstoßen und Mundtrockenheit bei der Verwendung von Pfefferminzöl berichtet.

Niedrige Eisenspiegel

Wurde bei dir ein Eisenmangel festgestellt? Personen mit niedrigen Eisenspiegel oder Eisenmangelanämie sollten Pfefferminzprodukte meiden, da Pfefferminzöl die Eisenaufnahme hemmen kann.

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Menschen, die verschreibungspflichtige Medikamente oder Kräuter einnehmen, sollten bei der Verwendung von Pfefferminzöl wegen möglicher Wechselwirkungen vorsichtig sein.

Erkundige dich bei deinem Arzt oder Apotheker nach möglichen Wechselwirkungen, bevor du Pfefferminzöl-Produkte gegen deine Reizdarmbeschwerden einnimmst.

Chronischer Durchfall

Wer unter chronischem Durchfall leidet, sollte Pfefferminzöl vermeiden, bis der Durchfall abgeklungen ist.

Durchfall bedeutet eine schnellere Bewegung im Verdauungstrakt. Dies kann dazu führen, dass das Pfefferminzöl in hohen Konzentrationen zu schnell in den Dickdarm und das Rektum gelangt und ein anales Brennen verursacht. Unangenehm!

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