Ich frag für ne Freundin: Sind Feuchttücher schlecht für den Po?

Feuchttuecher schlecht fuer analbereich

Feuchttücher sind für viele Menschen das Nonplusultra der Po-Hygiene. Sie geben einem das Gefühl, besonders sauber zu sein – und irgendwie auch ein bisschen luxuriös. Schließlich benutzt man für Babys ja auch Feuchttücher, also kann es für Erwachsene doch nicht schlecht sein, oder?

Falsch gedacht! Als Ernährungsberaterin schreibe ich natürlich meistens über Ernährung für eine gute Verdauung, aber letztens habe ich mit jemandem über dieses Thema gesprochen und dachte mir, dass es auch für euch interessant sein könnte. Schließlich ist der Gang zur Toilette ein wesentlicher Teil der Verdauung. Es ist höchste Zeit, Feuchttücher von deiner Einkaufsliste zu streichen. Warum? Sie sind nicht nur ein Desaster für die Umwelt, sondern auch für deinen Allerwertesten. Hier erfährst du, wieso du stattdessen lieber zu Wasser und Toilettenpapier greifen solltest.

1. Feuchttücher bringen deine Haut aus dem Gleichgewicht

Dein Po ist keine sterile Zone, sondern hat – genau wie dein Gesicht – ein Mikrobiom, also eine gesunde Balance aus guten und schlechten Bakterien. Feuchttücher können dieses Gleichgewicht stören, weil sie oft aggressive Inhaltsstoffe wie Parfum, Konservierungsstoffe (z. B. Phenoxyethanol) und antibakterielle Zusätze (wie Ethylhexylglycerin) enthalten. Die Folge? Juckreiz, Hautreizungen und sogar Pilz- oder Bakterieninfektionen.

Besonders problematisch: Die Feuchtigkeit, die auf deiner Haut zurückbleibt. Wenn du nach der Benutzung einfach deine Hose hochziehst, bleibt die Feuchtigkeit im Intimbereich eingeschlossen – ein idealer Nährboden für Keime und Hautreizungen.

2. Das steckt in Feuchttüchern drin

Einige Feuchttücher bestehen aus Baumwolle und viele bestehen aus Kunstfasern wie Polyester oder Polypropylen und zusätzlich häufig folgende Inhaltsstoffe:

  • Aqua (Wasser)

  • Glycerin (feuchtigkeitsspendend)

  • Phenoxyethanol (Konservierungsstoff)

  • Parfum (oft hautreizend)

  • Ethylhexylglycerin (antibakteriell, aber potenziell irritierend)

  • Tocopherol (Vitamin E, schützt die Haut)

Auch wenn sich das harmlos anhört, können einige dieser Stoffe allergische Reaktionen auslösen oder die Haut austrocknen und reizen. Zum Beispiel kann Parfum Hautirritationen verursachen, Phenoxyethanol kann allergene Eigenschaften haben, und Ethylhexylglycerin kann die Hautbarriere schwächen.

3. Feuchttücher können zu falschen Diagnosen führen

Bei meiner Recherche habe ich gelesen, dass viele Menschen denken, sie hätten Hämorrhoiden oder Analfissuren, weil sie Schmerzen und Juckreiz im Analbereich verspüren. Tatsächlich kann die dauerhafte Nutzung von Feuchttüchern schuld sein. Die enthaltenen Inhaltsstoffe und das feuchte Milieu reizen die Haut so sehr, dass es zu Entzündungen kommt. Wenn du also ständiges Jucken oder Brennen hast, könnte der erste Schritt zur Besserung einfach sein: Feuchttücher weglassen! Aber natürlich solltest du auch zum Arzt gehen, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt und abklären, woher dein juckender Analbereich kommt.

4. Feuchttücher sind eine Katastrophe für die Umwelt

Selbst wenn auf der Verpackung “biologisch abbaubar” steht: Feuchttücher verstopfen Rohre und landen zu oft in der Kanalisation. Dort verursachen sie riesige Fettberge in den Abwassersystemen, die nur mit immensem Aufwand entfernt werden können. Noch schlimmer: Viele Feuchttücher enthalten Plastik und tragen zur Mikroplastikverschmutzung bei. Eine Studie zeigt sogar, dass sie antibiotikaresistente Keime ins Meer bringen können.

5. Was stattdessen? Wasser ist dein bester Freund!

Statt Feuchttücher solltest du lieber auf Wasser setzen. In vielen Ländern, besonders in Südostasien, ist es völlig normal, sich nach dem Toilettengang mit Wasser zu reinigen. Und mal ehrlich: Würdest du deine Hände nach dem Toilettengang nur mit einem Tuch abwischen? Nein? Warum dann deinen Po?

Die besten Alternativen:

  • Bidet oder Dusch-WC: Viele moderne Toiletten haben eingebaute Duschfunktionen.

  • Po-Dusche: Wie eine kleine Intimdusche, mit der du deinen Po säubern kannst.

  • Angefeuchtetes Toilettenpapier: Falls du kein Bidet hast und nicht auf das frische Gefühl verzichten willst, nimm einfach normales Toilettenpapier und befeuchte es mit Wasser.

  • Zum Schluss Toilettenpapier: Anschließend trocknest du deinen Po mit Toilettenpapier ab oder wartest, bis alles trocken ist. Bitte zieh dir nicht deine Klamotten über deinen feuchten Hintern. Denn sonst kann es zu Juckreiz und Rötungen kommen.

Fazit: Bye-bye, Feuchttücher!

So weich und luxuriös sie auch wirken mögen, Feuchttücher sind weder gut für deinen Po noch für die Umwelt. Denk mal drüber nach: Bei Babys benutzt man sie, weil ihr Stuhl oft weich ist und man sie nicht unter den Wasserhahn halten kann. Aber danach wird der Po auch gut abgetrocknet oder kurz an der Luft gelassen, damit keine Feuchtigkeit bleibt. Erwachsene hingegen ziehen sich nach der Benutzung direkt die Unterhose hoch – und schaffen damit das perfekte feuchte Milieu für Juckreiz und Infektionen. Dazu kommt noch, dass Feuchttücher das Mikrobiom deiner Haut stören und zur Umweltverschmutzung beitragen. Die bessere Wahl? Wasser und Toilettenpapier – dein Po (und der Planet) werden es dir danken!

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