Ist Matcha besser als Kaffee?
Kaffee oder Matcha? Was macht uns wacher und was ist gesünder?
Beide Getränke haben ihre Fans – aber was tun sie wirklich für unsere Gesundheit, und wie gut sind sie für unsere Verdauung und Bekömmlichkeit? Matcha, das leuchtend grüne Pulver, das immer häufiger in Cafés und Supermärkten auftaucht, gilt als „Gesundheitsbooster“ und wird oft als gesündere Alternative zu Kaffee gehandelt. Aber was steckt eigentlich in Matcha drin? Und wie unterscheidet sich das beliebte Pulver von normalem Grüntee? Zeit für einen Fakten-Check!
Was ist Matcha?
Matcha ist nichts anderes als sehr fein gemahlener grüner Tee, aber mit einem kleinen Unterschied: Die Teepflanzen werden vor der Ernte für etwa drei Wochen im Schatten angebaut. Durch diese Technik produzieren die Blätter mehr Chlorophyll und Aminosäuren – und bekommen ihre besonders intensive, grüne Farbe. Anders als bei normalem Grüntee, bei dem nur das aufgegossene Wasser getrunken wird, konsumiert man beim Matcha das gesamte Teeblatt in Pulverform. Dadurch nimmt man viel mehr Nährstoffe, mehr Koffein und mehr Antioxidantien auf.
EGCG – Das Geheimnis des Matcha?
Ein besonderer Vorteil von Matcha ist sein hoher Gehalt an Epigallocatechingallat, kurz EGCG. Dieser Stoff gehört zu den Catechinen, einer Gruppe starker Antioxidantien, die die Zellen vor Schäden schützen und Entzündungen im Körper hemmen können. EGCG wird in Studien mit vielen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, darunter:
Herz-Kreislauf-Gesundheit: EGCG kann helfen, den Blutdruck zu regulieren und den Cholesterinspiegel zu senken, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert.
Krebsprävention: EGCG zeigt in Studien eine mögliche Wirkung gegen das Wachstum bestimmter Krebszellen. Wir benötigen aber noch mehr Studien, um dazu klare Aussagen zu treffen.
Gewichtsmanagement: Einige Untersuchungen legen nahe, dass EGCG den Stoffwechsel anregen und bei der Fettverbrennung unterstützen könnte. Aber es ist kein Abnehmwundermittel.
Matcha und Kaffee: Antioxidative Kraftpakete
Matcha und Kaffee sind beide reich an einer Art von Antioxidantien, die Polyphenole genannt werden, enthalten jedoch unterschiedliche Typen dieser Antioxidantien in höherem Maß. Die Hauptart von Polyphenolen in Matcha sind Catechine, während der Haupttyp in Kaffee Chlorogensäure (kurz: CGA) ist. Dank dieser Antioxidantien können beide Getränke dazu beitragen, Krebs, Diabetes und Entzündungen vorzubeugen. Sie helfen, schädliche freie Radikale zu neutralisieren, die oxidativen Stress verursachen, was mit mehreren chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Polyphenole sind eine Gruppe starker Antioxidantien, die in Obst, Gemüse, Kaffee und Tee vorkommen. EGCG und CGA sind die Hauptbestandteile der Polyphenole in grünem Tee bzw. Kaffee.
Studien deuten darauf hin, dass EGCG in grünem Tee und Matcha das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren verhindern, die Bildung bestimmter Blutgefäße, die Tumore versorgen, einschränken und den Tod von Krebszellen fördern kann. Ebenso deuten Studien darauf hin, dass CGA in Kaffee vor Mund-, Speiseröhren-, Magen-, Darm- und Leberkrebs schützen könnte.
Verschiedene Verbindungen in Matcha und Kaffee können dazu beitragen, mehrere Risikofaktoren für Herzkrankheiten zu reduzieren.
Zum einen können die Polyphenole in Kaffee und Matcha die Verklumpung von Blutplättchen verringern, was die Verstopfung der Arterien verhindern und das Risiko eines Herzinfarkts senken kann. Polyphenole fördern auch die Entspannung der Blutgefäße und helfen so, Bluthochdruck zu reduzieren. Darüber hinaus kann das in grünem Tee enthaltene EGCG den Blutdruck sowie die Gesamt- und LDL-Cholesterinwerte und die Triglyceridwerte senken, indem es die Fettaufnahme im Darm blockiert.
Es ist jedoch zu beachten, dass Kaffee zwar reich an herzgesunden Polyphenolen ist, jedoch auch Cafestol und Kahweol aus ungefiltertem Kaffee enthalten kann, die die Gesamt- und LDL-Cholesterinwerte sowie die Triglyceridwerte erhöhen können.
Ein kleiner Haken bei Matcha ist allerdings der Aluminiumgehalt. Matchapulver kann relativ viel Aluminium enthalten. Proben einzelner Matcha-Tees enthalten leider immer wieder große Mengen Aluminium. Eine hohe Aufnahme von Aluminium kann langfristig das Nervensystem und die Fortpflanzung schädigen. Deswegen empfehle ich dir, einen Matcha-Tee zu kaufen, bei dem der Aluminiumgehalt geprüft wurde. Einige Firmen geben das auf ihren Webseiten an.
Matcha und seine Bekömmlichkeit
Matcha gilt im Allgemeinen als leicht bekömmlich und ist sanfter zur Verdauung als Kaffee, vor allem aufgrund seines moderaten Koffeingehalts und der enthaltenen Aminosäure L-Theanin. Diese sorgt dafür, dass das Koffein langsamer und gleichmäßiger wirkt, was auch für den Magen schonender sein kann. Matcha wirkt in der Regel milder auf den Verdauungstrakt und ist daher auch für Menschen mit empfindlicher Verdauung oft besser geeignet.
Kaffee – Klassiker mit Koffeinkick und genetischer Überraschung
Nun zu Kaffee, dem wohl beliebtesten Wachmacher weltweit. Kaffee enthält ebenfalls Antioxidantien, die für den Zellschutz wichtig sind, jedoch in geringerer Menge als Matcha. Der Hauptgrund, warum so viele Menschen auf Kaffee schwören, ist aber das Koffein. Es wirkt schnell, regt das zentrale Nervensystem an und hilft dabei, sich wach und konzentriert zu fühlen. Doch nicht jeder reagiert gleich auf Kaffee.
Wusstest du? Studien legen nahe, dass Menschen mit der langsamen Genvariante ein leicht erhöhtes Risiko für Herzprobleme haben, wenn sie sehr viel Kaffee konsumieren.
Kaffee und seine Auswirkungen auf die Verdauung
Kaffee regt die Magensäureproduktion an, was bei vielen Menschen Sodbrennen oder Magenbeschwerden verursachen kann. Besonders Menschen, die Kaffee auf leeren Magen trinken, berichten oft von Sodbrennen oder Magenkrämpfen. Studien zeigen, dass Kaffee die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen anregt – für manche ein Vorteil, da es die Verdauung beschleunigen kann, aber für empfindliche Menschen auch eine Belastung.
Koffeingehalt: Ein sanfter, aber effektiver Energieschub?
Sowohl Kaffee als auch Matcha enthalten Koffein, aber die Wirkung ist unterschiedlich. Während Kaffee schnell und intensiv wirkt, sorgt Matcha für eine sanfte, langanhaltende Wachheit. Das liegt an der Kombination von Koffein mit der Aminosäure L-Theanin, die in Matcha enthalten ist. L-Theanin sorgt dafür, dass das Koffein langsamer ins Blut gelangt, was eine entspannte Wachheit ohne Nervosität bewirkt. Perfekt für alle, die fokussiert bleiben möchten, ohne aufgedreht zu sein.
Geschmack und Genuss: Typfrage
Ob du eher der Matcha- oder der Kaffee-Typ bist, ist natürlich eine Geschmacksfrage. Matcha hat einen milden, leicht süßlichen und erdigen Geschmack, während Kaffee eher kräftig und bitter schmeckt. Beide Getränke lassen sich vielseitig zubereiten – ob als Latte, pur oder in Rezepten wie Kuchen und Smoothies.
Nachhaltigkeit: Punkte für den Umweltschutz?
Aus ökologischer Sicht könnte Matcha die Nase vorn haben. Der Kaffeeanbau verbraucht große Mengen Wasser, und der hohe Kaffeekonsum weltweit führt oft zu Abholzung und Pestizideinsatz. Grüntee, aus dem Matcha gewonnen wird, benötigt im Vergleich dazu weniger Ressourcen. Achte hier jedoch auf Bio-Qualität und nachhaltigen Anbau.
Das Fazit: Was ist nun „besser“ - Kaffee oder Matcha?
Ob Matcha oder Kaffee besser zu dir passt, hängt ganz von deinen persönlichen Vorlieben und deiner individuellen Verträglichkeit ab. Wenn du einen schnellen Energieschub und den klassischen Kaffeegeschmack liebst, bleib beim Kaffee – achte aber darauf, gefilterten Kaffee zu wählen, um die Bekömmlichkeit zu steigern, wenn das ein Thema für dich ist. Wenn du hingegen empfindlich auf Kaffee oder Koffein reagierst, die sanftere, langanhaltende Wirkung von Matcha schätzt und zusätzlich von den Nährstoffen und Antioxidantien profitieren möchtest, könnte Matcha die bessere Wahl für dich sein.
Wichtig ist, dass beide Getränke in Maßen genossen werden: Kaffee und Matcha sind Genussmittel. Gönne dir ein bis zwei Tassen pro Tag und trinke ansonsten ausreichend Wasser. So bleibt der Genuss im Vordergrund, und du tust gleichzeitig etwas Gutes für deine Gesundheit.