Gewichtsschwankungen im Laufe des Zyklus
Hey du, ja genau, du, die vorhin panisch auf die Waage gestarrt hat und sich fragt, ob sie über Nacht zwei Kilo zugenommen hat! Keine Sorge, es wachsen nicht über Nacht mehrere Kilo Fett. Aber wenn du eine menstruierende Frau bist, dann kann dein Gewicht im Laufe des Zyklus mehrere Kilo schwanken.
Fühlst du dich manchmal, als würde dein Körper ein seltsames Eigenleben führen, besonders wenn es um Gewichtsschwankungen geht? Du bist nicht allein! Viele von uns bemerken im Laufe unseres Menstruationszyklus verschiedene Veränderungen an unserem Körper. Aber bevor du anfängst, eine Diät zu googeln oder dich in Panik zu versetzen, lass uns darüber sprechen, was wirklich vor sich geht. Dein Körper reagiert auf eine Vielzahl von Faktoren, und ja, dazu gehört auch dein monatlicher Zyklus.
In diesem Artikel tauchen wir ein in die Welt des weiblichen Zyklus und wie er deine Gewichtsschwankungen beeinflusst.
Kurz zusammengefasst:
Was ist ein normaler Menstruationszyklus?
Der Menstruationszyklus ermöglicht die Fortpflanzung bei Frauen und wird durch eine Reihe von Hormonveränderungen gesteuert, die den Körper darauf vorbereiten, ein Baby auszutragen. Während jedes Zyklus reift eine Eizelle im Eierstock heran. In der Mitte des Zyklus wird es freigesetzt, und die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich, falls das Ei befruchtet wird. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, bildet sich die Gebärmutterschleimhaut zurück, Schleimhaut wird abgestoßen und es kommt zur Blutung - das ist deine Periode.
Die meisten Frauen haben einen Zyklus von 26 bis 35 Tagen, und die durchschnittliche Dauer der Periodenblutung beträgt 5 Tage. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Körper einzigartig ist und der Zyklus von Person zu Person variieren kann.
Was ist kein normaler Zyklus?
Es gibt eine ganze Menge an Dingen, die nicht als normal gelten. Solche Probleme können durch ein hormonelles Ungleichgewicht, Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), Endometriose oder andere Probleme verursacht werden. Dazu gehören:
Zyklen, die länger als 35 Tage oder kürzer als 21 Tage dauern
Ausbleiben mehrerer Perioden hintereinander
stärkerer oder schwächerer Blutfluss als gewöhnlich
Schmierblutungen in der Mitte des Zyklus und
starke Schmerzen, Krämpfe oder Unwohlsein.
Fühlst du dich manchmal von deinem Zyklus verwirrt oder besorgt? Dann ist es eine gute Idee, deinen Zyklus zu tracken, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was in deinem Körper vor sich geht. Das kannst du entweder mit einer App oder einfach in deinem Kalender tun. So hast du eine bessere Grundlage für dein nächstes Gespräch mit deiner Gynäkologin bzw. deinem Gynäkologen.
Wie dein Zyklus dein Gewicht beeinflusst
Abnehmen und Gewichtsschwankungen während der ersten Zyklushälfte:
Die erste Zyklushälfte erstreckt sich vom ersten Tag der Regelblutung bis zum Eisprung (Ovulation). In dieser Zeit steigt die Östrogenproduktion, was dazu führt, dass eine unreife Eizelle in einem der Eierstöcke heranwächst.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich das Gewicht nach Beginn der Periode leicht verringert. Denn es wird weniger Wasser eingelagert als in den Tagen direkt vor der Periode und die Verdauung wird angeregt…
Doch Bewegung in dieser Phase kann sich wie eine Herausforderung anfühlen. In einer Studie mit 117 prämenopausalen Frauen, die keine hormonelle Verhütungsmethode verwendeten, wurde festgestellt, dass körperliche Betätigung in der frühen Follikelphase am schwierigsten war. Die wahrgenommene Anstrengung war während der Menstruation deutlich höher als zu anderen Zeitpunkten des Zyklus.
Vielleicht hast du selbst bemerkt, dass es während deiner Periode schwieriger ist, Sport zu treiben. Diese subjektive Erfahrung kann darauf hinweisen, dass dein Training in dieser Phase weniger effektiv ist. Denke jedoch daran, dass die Wahrnehmung von Anstrengung individuell ist, und es kann sein, dass du auch während deiner Periode gerne sportlich aktiv bist.
Die Botschaft hier ist, dass Bewegung während deiner Periode oder zu anderen Zeitpunkten deines Zyklus herausfordernder sein kann. Selbst wenn der wahrgenommene Aufwand nicht direkt das Körpergewicht beeinflusst, könnte dies im Laufe der Zeit einen Unterschied machen, wenn du dich während deiner Periode gar nicht bewegst. Es muss kein Sport sein. Es lohnt sich in dieser Zeit auf deinen Körper zu hören. Wähle lange Spaziergänge oder Pilateseinheiten während dieser Phase, um in Bewegung zu bleiben.
Gewichtsschwankungen während der zweiten Zyklushälfte (die "Schokoladen-Phase")
Die zweite Zyklushälfte, auch bekannt als die prämenstruelle Phase, beginnt mit dem Eisprung und dauert etwa 14 bis 15 Tage. In dieser Zeit steigt der Progesteron- und Östrogenspiegel allmählich an und fällt ab, wenn die Eizelle nicht befruchtet wird.
Diese hormonellen Veränderungen können verschiedene Probleme verursachen, die das Abnehmen erschweren können, insbesondere bei Frauen, die unter prämenstruellem Syndrom (PMS) leiden.
Große Studien haben gezeigt, dass fast die Hälfte der Frauen unter PMS leidet, wobei Symptome wie Müdigkeit, Heißhunger, Stimmungsschwankungen und Wassereinlagerungen auftreten können.
Kleinere Studien deuten darauf hin, dass es sogar noch häufiger vorkommt, und dass bis zu 98 % der Frauen von PMS betroffen sind.
Heißhunger und verstärkter Appetit
In der zweiten Hälfte des Zyklus verspüren viele Frauen einen verstärkten Appetit und essen auch mehr. In einer Studie mit 259 gesunden prämenopausalen Frauen war das Verlangen nach salzigen Lebensmitteln und Süßigkeiten im späten Teil der zweiten Zyklushälfte signifikant höher als in anderen Phasen des Menstruationszyklus.
Bei einigen Frauen kann der Rückgang eines Hormons namens Leptin dafür verantwortlich sein. Leptin ist ein Hormon, das das Hungergefühl reduziert. Frauen, die an der so genannten prämenstruellen Dysphorie (PMDD) leiden, neigen zu einem Absinken des Leptinspiegels und essen spät im Zyklus mehr Kalorien. PMDD ist eine schwere Form von PMS, die in der Regel von einem Arzt behandelt werden muss.
Mehr wiegen durch Verstopfung
Verstopfung ist ein weiteres häufiges Problem, von dem einige Frauen in der zweiten Zyklushäfte betroffen sind. Schätzungen zufolge leiden etwa 10-20% der Frauen vor ihrer Periode unter Verstopfung. Wenn man bedenkt, dass man pro Tag mehrere hundert Gramm Stuhl ausscheidet, kann es zu einer vorübergehenden Gewichtszunahme kommen, wenn man einige Tage lang verstopft ist.
Mehr wiegen durch Wassereinlagerungen
Kennst du das, dass deine Brüste vor der Periode anfangen zu spannen? Wassereinlagerungen sind ebenfalls während der zweiten Zyklushälfte üblich und erreichen oft um den ersten Tag der Periode ihren Höhepunkt. Das kann dazu führen, dass dein Bauch aufgebläht ist, du dich dicker fühlst und die Hose kneift.
Zusammenfassung:
Gewichtsschwankungen im Laufe des Zyklus
Während der ersten Zyklushälfte kann es sein, dass du zu Beginn der Periode etwas Gewicht verlierst. Andererseits kann eine gefühlte stärkere Anstrengung beim Sport dafür sorgen, dass du weniger Sport machst und dadurch eventuell weniger abnimmst, wenn das dein Ziel ist.
Verschiedene Faktoren, darunter hormonelle Veränderungen und Symptome wie Heißhunger, Verstopfung und Wassereinlagerungen, können während der zweiten Zyklushälfte zu Gewichtsschwankungen führen und dafür sorgen, dass du das Gefühl hast, dass du quasi über Nacht fünf Kilo zugenommen hast.