Karoline Bachmann

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Was bedeutet eigentlich „schlechte“ Darmgesundheit bzw. Dysbiose? Und wie erkenne ich das?

In den letzten Jahren haben Begriffe wie „schlechte Darmgesundheit“ und „Dysbiose“ immer mehr an Bedeutung gewonnen. Überall in den sozialen Medien wird darüber gesprochen, wie wichtig unser Darm für unsere Gesundheit ist. Aber was steckt wirklich hinter diesen Begriffen? Ich bin als Ernährungsberaterin fasziniert vom Darm und seinem Einfluss auf unser Wohlbefinden! In diesem Artikel schauen wir uns an, was Darmgesundheit bedeutet, wie eine Dysbiose entstehen kann und welche Symptome auf eine „schlechte Darmgesundheit“ hindeuten können.

Was genau wird mit Darmgesundheit gemeint?

Laut verschiedenen Fachgesellschaften ist Darmgesundheit ein Zustand, in dem der Magen-Darm-Trakt reibungslos funktioniert und die Vielfalt der Mikroorganismen – also der Darmbakterien, Viren und Pilze – in unserem Darm ausgewogen ist. Um dies zu verdeutlichen, kannst Du Dir den Darm wie ein gut funktionierendes Team vorstellen. Jeder Mitarbeiter, sprich Mikroorganismus, hat seine eigene Rolle und trägt zum Gesamterfolg bei. Wenn alle gut zusammenarbeiten, läuft alles rund, und Du fühlst Dich wohl. Stell Dir vor, es ist wie ein Orchester: Wenn alle Instrumente harmonisch zusammen spielen, entsteht eine wunderschöne Symphonie. Wenn jedoch ganze Sektionen im Urlaub sind und einige Musiker ihre Freunde mitbringen, wird die Musik schnell unharmonisch und das Konzert wird unangenehm.

So schreiben übrigens einige Fachgesellschaften über das Thema "Darmgesundheit":

  • Die DGVS, die Fachgesellschaft für Gastroenterologie, betont, dass eine ausgewogene Mikrobiota (aka Darmflora) – die Ansammlung von Mikroorganismen im Darm – entscheidend für das Wohlbefinden ist.

  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hebt hervor, dass eine ausgewogene Ernährung mit ballaststoffreichen Lebensmitteln und Fermentierten, wie Joghurt und Sauerkraut, essenziell für die Unterstützung einer gesunden Darmflora ist. Stell Dir das vor wie einen bunten Garten: Je vielfältiger die Pflanzen, desto gesünder und robuster ist der Garten.

  • Die American Gastroenterological Association (AGA) beschreibt Darmgesundheit als einen Zustand, in dem der Magen-Darm-Trakt effizient arbeitet, ohne unangenehme Symptome zu verursachen.

  • Die European Society of Neurogastroenterology and Motility (ESNM) verknüpft die Darmgesundheit mit dem Immunsystem und dem psychischen Wohlbefinden. Ein gesunder Darm unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern spielt auch eine Rolle dabei, wie gut Du Dich emotional fühlst – wie das Fundament eines stabilen Hauses, auf dem alles andere aufbaut.

  • Die World Gastroenterology Organization (WGO) hebt hervor, dass eine effektive Verdauung und die Nährstoffaufnahme entscheidend sind, um das Risiko gastrointestinaler Erkrankungen zu minimieren. Denk an einen gut sortierten Vorratsraum: Wenn alles ordentlich und in ausreichender Menge vorhanden ist, kann das Essen in der Küche reibungslos zubereitet werden.

Diese Definitionen verdeutlichen, dass eine ausgewogene Mikrobiota, eine gesunde Verdauung und das Fehlen von Beschwerden entscheidend sind, um sich wohlzufühlen.

Was bedeutet eigentlich "Dysbiose"?

Dysbiose beschreibt ein Ungleichgewicht in der Mikrobiota des Darms, bei dem schädliche Bakterien überhandnehmen oder nützliche Bakterien fehlen. Man kann sich das wie einen Chor vorstellen: Wenn einige Stimmen lauter sind als andere, entsteht ein schiefer Gesang. Dieses Ungleichgewicht kann zu verschiedenen Beschwerden führen, darunter:

  • Blähungen: Viel Pupsen oder das Gefühl, einen Luftballon im Bauch zu haben.

  • Bauchschmerzen: Ein Ziehen oder Drücken, das Dir den Genuss einer Mahlzeit verderben kann.

  • Durchfall oder Verstopfung

  • Unregelmäßiger Stuhlgang: Hierbei kann es zu einem ständigen Auf und Ab kommen, sodass Du nie wirklich weißt, was Du erwarten kannst.

Die Symptome sind oft vielfältig und können sich bei jeder Person unterschiedlich äußern. Eine ungünstige Darmflora kann auch zu chronischen Entzündungen führen, die den gesamten Körper betreffen, vergleichbar mit einem Feuer, das sich langsam, aber stetig ausbreitet und nicht nur das ursprüngliche Problem, sondern auch die umliegenden Bereiche schädigt.

Symptome und Erkennung von Dysbiose

Die Symptome einer Dysbiose können sehr unterschiedlich sein und variieren stark von Person zu Person. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Verdauungsprobleme: Dazu gehören unregelmäßige Stuhlgewohnheiten, häufige Blähungen oder Bauchschmerzen. Wenn Du nach dem Essen häufig das Gefühl hast, als hättest Du einen Stein im Bauch, könnte das ein Hinweis auf eine Dysbiose sein.

  • Immunsystem: Ein starkes Mikrobiom unterstützt das Immunsystem. Wenn Du ständig krank bist oder dich oft müde und schlapp fühlst, könnte das auf ein Ungleichgewicht im Darm hindeuten. Denk an Dein Immunsystem wie an eine Armee: Wenn die Truppen (Deine guten Bakterien) schwach sind, kann der Feind (Krankheiten) leicht angreifen.

  • Hautprobleme: Einige Studien zeigen, dass ein unausgeglichenes Mikrobiom auch Hautprobleme wie Akne oder Ekzeme beeinflussen kann. Dein Hautbild könnte wie ein Spiegel Deines Mikrobioms sein – ein Indikator für das, was im Inneren vor sich geht. Aber sei vorsichtig: Hautprobleme können auch durch Kosmetika oder andere äußere Einflüsse verursacht werden.

  • Mentale Gesundheit: Es gibt Hinweise darauf, dass ein unausgeglichenes Mikrobiom auch Auswirkungen auf die Stimmung und das allgemeine psychische Wohlbefinden hat. Dein Darm ist eine Art zweite „Gehirn“ – was dort passiert, beeinflusst auch, wie Du dich fühlst.

Wenn Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Dir bemerkst, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Besonders bei starken Schmerzen, Blut im Stuhl oder langanhaltendem Durchfall solltest Du dringend medizinischen Rat einholen. Beachte bitte, dass ich in meinen Blogposts keinen medizinischen Rat gebe und diese Inhalte rein informativ sind und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Welche Tests kann ich machen?

Um eine Dysbiose zu erkennen, kann es hilfreich sein, auf die oben genannten Symptome zu achten und einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine gründliche Untersuchung durchzuführen. Zu den möglichen Tests gehören:

  • Stuhluntersuchungen: Analysen von Stuhlproben können Aufschluss über die Mikrobiota im Darm geben. In meinem Kurs über Darmgesundheit schauen wir uns verschiedene Darmtests und Stuhluntersuchungen genauer an, die man machen kann. Man kann sich das vorstellen wie ein detailliertes Profil des „Bewohners“ Deines Darms, das aufzeigt, wer da ist.

  • Blutuntersuchungen: Diese können Entzündungsmarker oder Mängel an bestimmten Nährstoffen zeigen. Denk an diese Tests wie an die Wartung eines Autos – sie helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor sie zu ernsthaften Schäden führen.

  • Atemtests: Bei Verdacht auf bestimmte Unverträglichkeiten, wie Laktose- oder Fruktoseintoleranz. Hier wird Dein Atem getestet, um herauszufinden, ob bestimmte Nahrungsmittel bei Dir Probleme verursachen.

Es ist wichtig, bei starken Schmerzen, Blut im Stuhl oder langanhaltendem Durchfall unbedingt medizinischen Rat einzuholen.

"Schlechte Darmgesundheit" in den sozialen Netzwerken

In den letzten Jahren haben Influencer und Medien den Begriff „Darmgesundheit“ populär gemacht. Oft wird er in einem Kontext verwendet, der vereinfacht und sensationalisiert ist. Der Darm hat zwar einen enormen Einfluss auf unseren Körper, unsere Psyche und unsere allgemeine Gesundheit, jedoch ist es wichtig zu betonen, dass nicht jedes Wehwehchen oder gesundheitliche Problem auf eine „schlechte Darmgesundheit“ zurückzuführen ist.

Wenn beispielsweise ein Influencer empfiehlt, dass ein bestimmtes Produkt oder eine Diät alle Probleme lösen kann, kann dies zu Fehldiagnosen und unnötiger Selbstmedikation führen. Manchmal wird auch der Eindruck erweckt, dass eine schlechte Darmgesundheit für alles verantwortlich ist – von Müdigkeit bis hin zu Hautproblemen. Es ist jedoch entscheidend, die ganzheitliche Betrachtung des Körpers im Auge zu behalten. Dein Körper ist eine komplexe Maschine; wenn ein Teil nicht richtig funktioniert, kann das nicht nur am „Darm“ liegen.

Es bleibt wichtig, bei anhaltenden Beschwerden medizinischen Rat zu suchen. Ein Arzt oder eine Ärztin kann die notwendigen Tests anordnen und eine differenzierte Diagnose stellen. Ich hoffe, dir hat der Artikel geholfen! Noch viel mehr über die Darmflora und eine Ernährung für einen gesunden Darm kannst du in meinen Onlinekurs lernen!

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